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Dienstag, 29. Oktober 2013

Diese Orte bieten Frauen am meisten Lebensqualität

In Island lässt es sich als Frau besonders gut leben. (Bild: thinkstock)

Von ccm | Leben

  

Diese Woche wurde zum achten mal der Global Gender Gap Report des Weltwirtschaftsforums veröffentlicht, eine Liste der fortgeschrittensten Länder in Sachen Geschlechtergleichheit. Auf Platz 1 landet - wenig überraschend, weil bereits zum fünften Mal in Folge - Island. Wer es sonst noch in die Top 10 geschafft hat und wo Deutschland steht,liest man hier:

Für den Bericht wurde untersucht, wie gut Ressourcen und Chancen auf Männer und Frauen verteilt sind. Dabei wurden folgende vier Schlüsselbereiche berücksichtigt: Gesundheit und Überlebenschancen, Bildung, politische Teilhabe und wirtschaftliche Chancen und Teilhabe.

Von den 136 untersuchten Volkswirtschaften haben es insgesamt vier nordeuropäische Länder auf die vordersten Plätzen geschafft: Auf Spitzenreiter Island folgen Finnland, Norwegen und Schweden, die alle die Lücke zwischen den Geschlechtern zu mehr als 80 Prozent geschlossen haben. Hinter den skandinavischen Nationen landen die Philippinen auf Platz 5, dahinter Irland, Neuseeland, Dänemark und die Schweiz. Mit Nicaragua hat es außerdem ein lateinamerikanisches Land in die Top 10 geschafft.

Deutschland verliert im Vergleich zum Vorjahr einen Platz und belegt dieses Jahr Platz 14. Trotzdem bleibt die Bundesrepublik mit diesem Ergebnis bestes G-20-Land. Österreich schafft es als 19. gerade noch in die Top 20.

Nord- und Westeuropa stehen in starkem Kontrast zu den Ländern Süd- und Osteuropas. So landet Spanien auf Platz 30, Frankreich auf 45 und Italien sogar nur auf Platz 71. Am wenigsten Lebensqualität bieten Frauen die Schlusslichter auf den Plätzen 134 bis 136: der Tschad, Pakistan und Jemen.

Auch wenn der Zugang zu Gesundheit und Bildung zunehmend gerechter verteilt ist, mangelt es in vielen Ländern bei wirtschaftlicher Gleichstellung und politischer Teilhabe, das heißt, Frauen sind - sowohl in Entwicklungs- als auch Industrienationen - in Führungspositionen im Verhältnis zu ihrem Anteil an der akademisch gebildeten und der gesamten erwerbstätigen Bevölkerung unterrepräsentiert.

"Viele Länder werden in Sachen Humankapital radikal umdenken müssen - auch darüber, wie sie Frauen in Führungspositionen integrieren", sagt der Gründer und Executive Chairman des Weltwirtschaftsforums, Klaus Schwab. "Dieses Umsteuern im Denken und Handeln ist nicht ein Ziel für die Zukunft, sondern ein Muss für hier und jetzt."

Leider ist Uruguay nicht dabei...zumindest habe ich nichts gefunden. Kann nur sagen, dass ich mich hier als Frau sehr wohl fühle. Besser als in Spanien.

Hier auch noch....

1. Bester Ort, Politikerin zu sein: Ruanda
In diesem Binnenstaat in Ostafrika besetzen Frauen sage und schreibe 45 von 80 Sitzen im Parlament. Das macht Ruanda zum einzigen Land weltweit, in dem die Mehrheit der Exekutive weiblich ist.

Von dieser Vorreiterrolle in Sachen „Frauen-Politik" könnten sich Belize, Qatar und Saudi Arabien mal eine Scheibe abschneiden: Hier sitzen jeweils exakt null Frauen im Parlament. Selbst in den USA sind nur 93 von insgesamt 539 Kongresssitzen in weiblicher Hand.

2. Bester Ort, um zu gebären: Griechenland
Finanz-Crash hin oder her: Immerhin in punkto Geburtsmedizin ist Griechenland noch immer exzellent aufgestellt. Von 31.800 Neugeborenen stirbt im sonnigen Küstenstaat nämlich nur ein einziges nach der Geburt.

Im Vergleich zum Sudan, wo sich weniger als 20 Hebammen um die Niederkünfte im ganzen Land kümmern, ein regelrechtes Geburtenparadies. Da können überraschenderweise nicht einmal die USA mithalten, die ihre Säuglingssterblichkeitsrate in den letzten 100 Jahren nicht mal um einen läppischen Prozentpunkt verbessern konnte. Sie liegt dort trotz technischem und medizinischem Fortschritt noch immer bei rund 0,02 Prozent.

3. Bester Ort, um Karriere zu machen: Thailand
Frauen fällt es erwiesenermaßen schwer, die so genannte gläserne Decke zu durchbrechen und in der Chefetage anzukommen. Nicht so in Thailand, wo 45 Prozent aller Senior Managers weiblichen Geschlechts sind. Wesentlich schwerer hat es frau da schon in den USA und Japan: Hier arbeiten sich lediglich 20 beziehungsweise 8 Prozent erfolgreich bis ganz nach oben.


4. Bester Ort, um lang zu leben: Japan
Okay, Karrieristinnen verschlägt es wohl auch in Zukunft nicht unbedingt nach Japan. Gesundheits-Freaks und solche, die es werden wollen, dürften sich im offiziellen Land der Langlebigkeit aber durchaus wohl fühlen. Immerhin werden Frauen hier im Schnitt 87 Jahre alt (Männer übrigens lediglich 80 Jahre).

Ein Traum im Gegensatz zu Lesotho, wo der Durchschnitt der weiblichen Bevölkerung nur ihren 48. Geburtstag erlebt. Und wenn die Amerikanerinnen weiterhin so viel essen, rauchen und sich anderen Risikofaktoren aussetzen, könnte es ihnen bald ähnlich ergehen: Derzeit liegt ihr durchschnittliches Höchstalter bei 81,3 Jahren — Tendenz allerdings: sinkend.

5. Bester Ort, um Athletin zu sein: USA
Komisch eigentlich, dass es die US-Bürgerinnen ausgerechnet an Fettleibigkeit vergleichsweise oft dahinrafft. Immerhin ist es doch ihr Land, das Sportlichkeit am höchsten finanziell belohnt. Wenn auch nur im Profi-Bereich: Fünf der zehn weltweit am besten bezahlten Athletinnen sind US-Amerikanerinnen. Ganz anders in Saudi Arabien, das bisher auch noch nie eine Frau zu den Olympischen Spielen entsandt hat.

6. Bester Ort, um reproduktive Rechte wahrzunehmen: Schweden
Das liberale Schweden! Hier können Frauen — übrigens ohne sich eine irgendwie geartete amtliche oder ärztliche Erlaubnis einholen zu müssen — ohne Einschränkung bis zum Ende der 18. Schwangerschaftswoche abtreiben lassen. Ziemlich erschreckend.

Trotzdem hätte dieses Recht manche Frau aus Nicaragua, von den Philippinen oder aus El Salvador vielleicht auch gern. In diesen Ländern allerdings ist Abtreibung ausnahmslos verboten. Und die Amis? Sind sich landesweit noch uneinig: Ihre Abtreibungsgesetze variieren von Bundesstaat zu Bundesstaat.


7. Bester Ort für hochqualifizierte Jobs: Jamaika
Klingt komisch, ist aber so: In Jamaika werden 60 Prozent aller Tätigkeiten, für die man in besonderer Weise ausgebildet sein muss, von Frauen erledigt. Im Jemen sind's hingegen nur 2 Prozent. Ein ziemliches Unding, oder?

8. Bester Ort, um Künstlerin zu sein: Schweden
Hej, werte Kreativschaffenden: Die besten Bedingungen für euch gibt es in Schweden. So hat die dortige Regierung unter anderem entschieden, dass Filmförderungen zu gleichen Teilen an Männer und Frauen vergeben werden müssen.

Außerdem engagiert sich der schwedische Kunstrat im Allgemeinen für mehr Gleichberechtigung. Aber Förderung hin oder her: Letzten Endes wurden 2011 lediglich 5 Prozent der 250 besten Blockbuster von Frauen produziert.

9. Bester Ort, um sich — im Vergleich zu Männern — zu bilden: Lesotho
In Lesotho können 95 Prozent aller Frauen lesen und schreiben. Über den gleichen Bildungsstand verfügen in diesem Land aber nur 83 Prozent der Männer. Ein alarmierender Wert, der nur noch durch diese Zahl übertroffen wird: Erschreckende 82 Prozent aller äthiopischen Frauen sind Analphabeten.

10. Bester Ort, um Frau zu sein: Island
Wenn Sie weiblichen Geschlechts sind, sollten Sie eventuell einen Umzug erwägen. Und zwar nach Island. Hier, so das Ergebnis des „Independent", stimmt von A bis Z nämlich (fast) alles für Frauen: politische Teilhabe, Bildung, Gesundheit und Beschäftigungsstatistik. Nur das mit dem Wetter (hier gibt es zwar milde Winter, dafür umso kältere Sommer) — das könnte Island noch mal verbessern.

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